Multitasking oder Medienchaos? Was der „Second Screen“ mit uns macht

Ob beim Fernsehen, Lernen oder sogar beim Abendessen – kaum jemand nutzt heute noch nur einen Bildschirm. Während der Film läuft, wird gleichzeitig aufs Handy geschaut, Nachrichten beantwortet oder durch soziale Netzwerke gescrollt. Dieses Phänomen nennt sich Second Screen – und es hat sich längst in unserem Alltag verankert. Doch was bedeutet es für unsere Konzentration, unser Medienverhalten und besonders für Kinder und Jugendliche? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf Chancen, Risiken und geben konkrete Tipps für einen bewussteren Umgang mit dem Second Screen. Second Screen- Multitasking oder Medienchaos?

Ein Phänomen unserer Zeit

Studien zeigen, dass immer mehr Menschen parallel mehrere Mediengeräte nutzen. Besonders bei Jugendlichen ist der Second Screen längst fester Bestandteil des Medienalltags. Aber auch Erwachsene lassen sich gern ablenken – sei es aus Langeweile, aus Gewohnheit oder aus dem Bedürfnis, „nichts zu verpassen“.

Fluch oder Segen? Chancen und Risiken im Überblick

VorteilNachteil
Recherchieren von Zusatzinfos in EchtzeitKonzentrationsverlust und geringere Merkfähigkeit
Social Sharing: Live-Diskussionen über SendungenHöheres Stresslevel durch ständige Reize
Multitasking bei Arbeit oder LernenOberflächliches Medienkonsumverhalten
Parallelnutzung von Lern- und UnterhaltungstoolsGefahr von Medienabhängigkeit und Schlafstörungen

Was bedeutet das für Kinder und Jugendliche?

Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit mehreren Bildschirmen auf. Beim Hausaufgaben machen liegt oft das Smartphone daneben, beim Familienfilm wird gleichzeitig gechattet.

Das Problem: Kinder haben noch nicht die kognitive Reife, Reize sinnvoll zu filtern. Der ständige Wechsel zwischen Inhalten überfordert das Gehirn – Konzentrationsprobleme, unruhiger Schlaf und sinkende Schulleistungen können die Folge sein.

Tipps für Eltern und Pädagog:innen

  • Bildschirmfreie Zeiten schaffen – z. B. beim Essen oder vor dem Schlafengehen.
  • Aufmerksamkeit trainieren – etwa durch Konzentrationsspiele oder bewusste Medienpausen.
  • Vorbild sein – Erwachsene sollten ihre eigene Nutzung kritisch hinterfragen.
  • Medienkompetenz fördern – Kinder sollen lernen, Inhalte zu reflektieren, statt nur zu konsumieren.
  • Regeln zur Nutzungsdauer vereinbaren – je nach Alter und Situation.

Second Screen- Multitasking oder Medienchaos?

Second Screen Nutzung kann bereichern – etwa beim Nachschlagen oder Kommentieren. Doch wenn jedes Medium unsere Aufmerksamkeit beansprucht, leidet die Tiefe. Für Kinder und Jugendliche ist es besonders wichtig, Medienphasen klar zu strukturieren. Denn echte Konzentration und gute Medienkompetenz brauchen vor allem eines: Ruhe.


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