Ob Sprachassistent, Serienvorschläge oder Gesichtserkennung am Handy – Künstliche Intelligenz (KI) ist längst Teil unseres Alltags. Oft merken wir gar nicht, wie selbstverständlich sie uns begleitet. Doch was genau ist KI eigentlich? Warum spielt sie auch im Leben von Kindern und Jugendlichen eine immer größere Rolle? Und was sollten Eltern und pädagogische Fachkräfte darüber wissen? Wissenswertes im Umgang mit Künstlicher Intelligenz.
Künstliche Intelligenz – Was ist das?
Es gibt keine einheitliche Definition von Künstlicher Intelligenz. Grundsätzlich spricht man von KI, wenn eine Maschine – meist ein Computer – kognitive Fähigkeiten wie Lernen, Planen oder Problemlösen nachahmt. Das geschieht, indem sie Informationen aus Eingabedaten verarbeitet, sortiert und daraus Schlüsse zieht.
KI kann auf festen Programmanweisungen basieren – ähnlich wie bei einer Anleitung – oder über sogenanntes maschinelles Lernen funktionieren. Dabei erkennt der Computer eigenständig Muster in großen Datenmengen, um darauf aufbauend Entscheidungen zu treffen oder Vorhersagen zu erstellen.
Man unterscheidet zwischen:
- Schwacher KI: Sie ist auf einzelne Aufgaben spezialisiert, z. B. Spracherkennung oder Chatbots, und benötigt menschliche Anleitung.
- Starker KI: Diese hypothetische Form könnte selbstständig denken, lernen und handeln wie ein Mensch – bisher ist sie Zukunftsmusik, und Fachleute sind sich uneinig, ob sie je Realität wird.
Relevanz Künstlicher Intelligenz in unserer Gesellschaft
Künstliche Intelligenz bringt viele Chancen mit sich. Sie kann Prozesse effizienter gestalten, Routineaufgaben übernehmen und neue Anwendungen ermöglichen – zum Beispiel:
- Unterstützung bei Diagnosen im Gesundheitswesen
- Assistenzsysteme im Straßenverkehr
- Intelligente Heizungssteuerung im Smart Home
Gleichzeitig stellt sie uns vor Herausforderungen:
- Wenn KI mit unausgewogenen oder diskriminierenden Daten trainiert wird, kann sie Menschen benachteiligen oder ausschließen.
- Es entstehen neue ethische und rechtliche Fragen: Wer haftet bei einem Unfall mit einem autonomen Fahrzeug? Welche Verantwortung tragen die Entwickler:innen von KI-Systemen?
Damit der Einsatz von KI transparent und nachvollziehbar bleibt, braucht es klare Regeln. Die EU hat mit dem sogenannten Artificial Intelligence Act einen ersten Gesetzesvorschlag auf den Weg gebracht. Dieser sieht unter anderem vor, KI-Systeme in Risikogruppen einzuteilen und je nach Gefährdung unterschiedliche Anforderungen zu stellen.
Wissenswertes im Umgang mit künstlicher Intelligenz
Auch Kinder und Jugendliche begegnen KI regelmäßig – zum Beispiel über Chatbots, Wearables oder Empfehlungsalgorithmen in sozialen Medien. Die JIM-Studie zeigt: Künstliche Intelligenz ist längst Teil ihrer Lebenswelt.
Dazu gehört es, Räume für offenen Austausch zu schaffen, in denen Kinder und Jugendliche ihre Perspektiven einbringen und eine eigene Haltung zu gesellschaftlichen Fragen rund um KI entwickeln können. Ebenso hilfreich ist es, sich als Erwachsene über neue Entwicklungen zu informieren, digitale Anwendungen selbst zu erproben und diese gemeinsam mit jungen Menschen zu reflektieren. Auf diese Weise wird verständlich, welche Möglichkeiten KI bietet – und wo ihre Grenzen liegen.
Ein unterstützendes Umfeld entsteht auch dann, wenn Bezugspersonen das Interesse der Kinder an KI-Anwendungen ernst nehmen und ihnen dabei helfen, digitale Angebote kritisch einzuordnen.
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